Kein Umdenken bei UBS
Seit dem haarscharf vermiedenen Absturz versucht UBS mit allen Kräften den entstandenen Schaden zu begrenzen und das Haus zu reparieren. Nichts weist jedoch darauf hin, dass die existenzielle Krise für eine ethische und moralische Neuausrichtung genutzt wird.
Im August 2008, bezeichnete sich Peter Kurer, der damalige Verwaltungsratspräsident, in einem Gespräch mit ACTARES als Vertreter der Ethik im Verwaltungsrat der UBS. Viel bemerkte die Öffentlichkeit nicht davon. Peter Kurer musste UBS verlassen, für ACTARES bleibt das Thema hoch aktuell.
Steueraffäre in den USA
Die Einigung im Steuerstreit zwischen UBS und den amerikanischen Behörden beendete die Ungewissheiten in Bezug auf ein langwieriges Gerichtsverfahren. ACTARES forderte darauf von UBS, einerseits selbst die Verantwortlichen für dieses Debakel kompromisslos zur Rechenschaft zu ziehen und andererseits den angeschlagenen Ruf durch vorbildliches Handeln wieder herzustellen. Nur öffentlich deklarierte moralische und ethische Grundsätze könnten wieder Vertrauen in der Öffentlichkeit, bei den Kundinnen und Kunden, dem Aktionariat und den Mitarbeitenden schaffen. Mit einem unabhängigen Ethik-Bericht hätte UBS Pionierarbeit leisten können.
Frauen in den Verwaltungsrat
Der Rücktritt von zwei Mitgliedern des Verwaltungsrates, Sergio Marchionne und Peter Voser, wäre eine weitere Chance für eine Neuausrichtung auf oberster Ebene. ACTARES verlangt, dass für die beiden zu besetzenden Stellen primär Frauen gesucht werden. Gemäss den Abstimmungsweisungen verweigert ACTARES männlichen Kandidaten die Neuwahl, wenn im Verwaltungsrat nicht beide Geschlechter in annehmbarer Zahl vertreten sind. Mit bisher zwei Sitzen, Sally Bott und Ann F. Godbehere, sind die Frauen im zwölfköpfigen Verwaltungsrat immer noch deutlich untervertreten.
Weiter wie bisher
Die Antworten von UBS sind knapp und trocken geworden. Es wird zwar beteuert, unsere Anliegen würden sehr ernst genommen, doch es gibt keine fassbaren Aussagen. Das Anliegen der gerichtlichen Verfolgung der verantwortlichen Führungspersonen sei genau analysiert worden. Die Untersuchung sei abgeschlossen. Der Verwaltungsrat werde entscheiden und in angemessener Form informieren. Diese Mitteilung vom Juli 2009 steht noch immer im Raum. Für den Verwaltungsrat gebe es bei der Auswahl eben noch andere Kriterien als das Geschlecht. Für die Anregungen ethischer Art wird freundlich gedankt. Die Devise scheint zu sein: Nur das absolut Nötigste wird geändert, sonst geht es weiter wie bisher.